In unserer fortlaufenden Reihe ‚Mein Weg in die Selbsthilfe‘ geht es nach der Kontaktaufnahme mit Kiss um die Zeit vor dem Gruppengründungstreffen.
Was gibt es noch zu tun, bevor es so weit ist?
„Nach meinem netten und motivierenden Telefonat mit der Kiss-Mitarbeiterin vergangene Woche habe ich mich dabei ertappt, wie ich für einen kurzen Moment aus meinem Loch rausgekommen bin und bereit war die wenige Energie, die mir noch blieb, in diese Gruppengründung einzubringen – doch muss ich dies zum Glück nicht allein tun.
Ich habe heute ein persönliches Gespräch in den Büroräumen von Kiss. Wir wollen uns persönlich kennenlernen und noch einige Einzelheiten besprechen: Wer kann an der Gruppe teilnehmen? Wann soll es los gehen? Wo und wann wird sich die Gruppe treffen? Soll die Gruppe einen fancy Namen haben? Wie können andere Menschen von meiner Gruppe erfahren? Soll ich einen Flyer für die Selbsthilfegruppe gestalten, damit ich diesen verteilen kann? Will ich, dass mich fremde Menschen auf meine private Handynummer anrufen, um in die Gruppe zu kommen? Ich merke, dass das doch noch ganz schön viele Fragen sind. Und obwohl ich mich schon auf den Austausch mit den anderen Menschen freue, überlege ich auch jetzt wieder, ob ich den Termin nicht doch wieder absagen sollte. Ich mache es trotzdem und gehe hin.
Meine Sorgen waren unbegründet. Die Fragen, die mir zuvor so massiv erschienen und mich anfingen zu lähmen, wurden im Gesprächsverlauf immer leichter und klarer. Ich habe mich dazu entschieden eine sogenannte ehrenamtliche In-Gang-Setzung für die Gruppenbegleitung am Anfang hinzuzuholen. Diese kann die Treffen so lange begleiten, bis ich mich so sicher fühle, dass ich die Moderation selbst übernehme. Ich wusste bis heute nicht mal, dass es so etwas gibt.“
Die Aufgabe von uns bei Kiss ist es, diesen auf den ersten Blick unbezwingbar erscheinenden Berg, die Gründung einer Selbsthilfegruppe, gemeinsam aufzudröseln und zu zeigen, dass dies mit unserer Unterstützung für jede*n eine Option sein kann. Also machen Sie den ersten Schritt und rufen Sie bei uns an oder ermutigen Sie Menschen in Ihrem Umfeld, vielleicht auch mit Ihrer Unterstützung, diesen ersten Schritt zu tun.