Mein Weg in die Selbsthilfe – Teil 3

In unserer fortlaufenden Reihe ‚Mein Weg in die Selbsthilfe‘ geht es, nach dem Beratungsgespräch mit Kiss zur Gruppengründung, nun um das erste Treffen.

Jetzt geht es endlich los! Das erste Treffen!

„Ich erinnere mich an meinen seit langem aufgeschobenen Anruf bei Kiss. Wie aufgeregt ich war! Und doch – nach dem ersten Telefonat machte sich langsam Vorfreude auf das erste Gruppentreffen breit.

Nun ist es so weit! Seit meinem ersten Kontakt zu Kiss und dem persönlichen Treffen mit der Mitarbeiterin sind einige Wochen vergangen. Ich habe die Zeit genutzt: Die Gruppenflyer habe ich überall verteilt, wo ich selbst unterwegs bin und wo sich potenzielle Interessierte angesprochen fühlen könnten. Vor wenigen Tagen erschien sogar ein Zeitungsartikel über die Selbsthilfegruppe – und die Kiss-Mitarbeiterin hat mir bereits mitgeteilt, dass es einige Anmeldungen gibt. Ich bin erleichtert! Meine größte Sorge war, am ersten Treffen allein dazusitzen. Aber ich bin nicht allein!

Ich treffe mich mit der Kiss-Mitarbeiterin und dem In-Gang-Setzer. Ich bin froh, dass wir uns etwas früher verabredet haben, um uns vorab ein wenig kennenzulernen. Wir gehen gemeinsam den Ablauf des Treffens durch, ich kann noch Fragen stellen. Die Atmosphäre ist entspannt, und je mehr die beiden erzählen, desto sicherer und ruhiger werde ich.

Dann ist es so weit: Die ersten Teilnehmenden betreten den Raum. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals! Doch schnell wird mir klar – meine Aufregung war unbegründet. Alle begrüßen mich freundlich, und schon kommen wir ins Ratschen. Wir sitzen so wie man es sich vorstellt: in einem Stuhlkreis. Aber es fühlt sich keineswegs wie eine Filmszene an, sondern ganz normal. Langsam kehrt Ruhe ein. Wir beginnen mit einem sogenannten Blitzlicht, stellen uns einander vor und erzählen, was uns heute hierhergebracht hat. Das Eis ist gebrochen!

Puh! Ich habe es geschafft – und ich fühle mich beflügelt. Das gegenseitige Verständnis ist spürbar, oft ohne viele Worte. Und meine Sorge, dass das Gespräch stocken oder unangenehme Stille entstehen könnte? Völlig unbegründet – zum Glück!

Das Treffen ist vorbei. Ich mache mich auf den Heimweg – mit einem guten Gefühl und voller Vorfreude auf das nächste Mal.“

Jede Gruppe ist unterschiedlich und genauso verschieden können die ersten Gruppentreffen verlaufen. Die Erfahrung der Kiss-Mitarbeiter*innen und der Methodenkoffer, den sie mitbringen, helfen dabei, auf diese individuellen Situationen einzugehen und den Gesprächsverlauf positiv zu beeinflussen, wenn es einmal nicht reibungslos läuft.