Selbsthilfegruppe für Eltern von Kindern mit Legasthenie und Dyskalkulie
Legasthenie (Lese- und/oder Rechtschreibstörung) und Dyskalkulie (Rechenstörung) sind sogenannte spezifische Lernstörungen. Diese sind durch die Weltgesundheitsorganisation klassifiziert und anerkannt.
Von den ca. 11 Millionen Schüler*innen in Deutschland sind ca. 1,7 Millionen von einer solchen Lernstörung betroffen. Es handelt sich um stark ausgeprägte Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und/oder Rechnen, die meist bis ins Erwachsenenalter vorhanden sind. Nicht nur in der Schulzeit stoßen diese Schüler*innen auf Ausgrenzung und erleben oft die Schule als Ort der Niederlage. Eine Vielzahl dieser entwickelt psychische Störungen als Folge der ständigen Misserfolgserwartungen, der unzureichenden Berücksichtigung ihrer Problematik und fehlender Akzeptanz. Diese können sich in Schulangst, depressiven Störungen, und/oder psychosomatischen Erkrankungen äußern.
Eltern fühlen sich oft hilflos. Studienergebnisse zeigen, dass Eltern von Kindern mit Legasthenie/Dyskalkulie im Vergleich zu anderen Eltern häufiger eine erhöhte Belastung zeigen: Nicht nur Eigenschaften/ Verhaltensweisen des Kindes können belasten, auch können Lernstörungen des Kindes dazu führen, dass, neben Belastungen durch den erhöhten erforderlichen Zeitaufwand, auch solche durch Zweifel an den eigenen Kompetenzen als Eltern entstehen.
Unsere Treffen dienen insbesondere dem Austausch: Ganz im Sinne der Selbsthilfe wollen wir Raum geben, Erfahrungen und erprobte Tipps teilen. Ferner werden Informationen weitergegeben, z. B. zu Fragen der Diagnostik, der Förderung, zum Thema Hausaufgaben, Möglichkeiten der schulischen Unterstützung, des Nachteilsausgleichs und des Notenschutzes. Auch wollen wir uns gegenseitig stärken, um Herausforderungen wie schwierige Hausaufgabensituationen gut meistern zu können.
Wir treffen uns 1 x monatlich in Roth. Neue Teilnehmende sind jederzeit herzlich willkommen. Melden Sie sich gerne bei Kiss.
Mehr Infos zu Legasthenie und Dyskalkulie auf der Webseite des Landesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie Bayern
Selbsthilfegruppe CRPS Bayern
CRPS ist die Abkürzung für Complex Regional Pain Syndrome und beschreibt ein komplexes regionales Schmerzsyndrom, welches früher unter dem Namen Morbus Sudeck bekannt war.
Die Schmerzen sowie weitere Beschwerden wie beispielsweise Funktionseinschränkungen treten nach einer (Bagatell-)Verletzung auf, die in keinem Zusammenhang dazu steht. Meist kommt es im weiteren Verlauf zu keiner Verbesserung, sondern zu einer Schmerzverschlechterung mit den unterschiedlichsten Symptomen.
Wir wollen Betroffene nicht alleine lassen. Unsere Selbsthilfegruppe ist die einzige, die bayernweit aktiv ist, deshalb nehmen auch einige Mitglieder gerne eine weite Anreise in Kauf, um an den ein- bis zweimal im Monat stattfindenden Treffen teilzunehmen. Besonders wichtig ist es für uns, Informationen wie auch Wissen über CPRS zu gewinnen sowie aktuelle Entwicklungen zu verfolgen, um diesen Wissensstand gebündelt an zentrale Stellen oder auf Veranstaltungen wie medizinischen Kongressen zu multiplizieren. Dadurch erhoffen wir uns bessere Therapiemöglichkeiten bzw. mehr Chancen auf Heilung. Im Allgemeinen gilt: Je früher CRPS erkannt wird, desto günstiger ist die Prognose sowie die Möglichkeit, einen chronischen Verlauf abzuwenden.
Bist auch du von CPRS betroffen? – Dann melde dich gerne bei uns. Mehr Infos erhältst du auf unsere Homepage. https://crps-bayern.info/
Einblick in das Leben eines Betroffenen gibt es hier. https://www.br.de/nachrichten/bayern/schmerzen-waren-unertraeglich-leben-nach-einer-hand-amputation,U7NR9Ey
Online-Selbsthilfegruppe für Angehörige hochsensibler Kinder
Es ist eine Herausforderung, ein hochsensibles Kind zu haben. Sein Erleben und die Wahrnehmung sind einfach erstmal anders – stärker, intensiver, vielschichtiger. Das hat, wie so oft im Leben, zwei Seiten: unsere Kinder sind kreativ, ideen- und fantasiereich, mitfühlend und nachdenklich, aber auch schnell gestresst, mit den vielen täglichen Reizen immer wieder überfordert und ziehen sich gerne zurück. Sie „funktionieren“ nicht so wie viele andere.
Im Alltag brauchen sie in jedem Fall feste Strukturen, z. B. in Form von Ritualen oder eine ausführliche Erklärung bei geplanten Vorhaben und mehr Ruhepausen. Alles dient dazu, die vielen Reize, die sich zunächst wie Chaos anfühlen, in Sicherheit und Selbstvertrauen zu verwandeln.
Eine besondere Situation für unsere Kinder entsteht im Kindergarten und in der Schule. Dort tauchen häufig Probleme auf, wenn das Fachpersonal wenig über Hochsensibilität weiß oder schlicht keine Zeit oder pädagogische Freiräume hat, den Umgang mit den Kindern entsprechend zu gestalten. Das trägt sich dann leider wieder zurück ins Familienleben.
Über all das wollen wir in unserer Online-Selbsthilfegruppe reden, die sich nun schon ein paarmal getroffen hat. Anfangs mit Begleitung durch Kiss Weißenburg-Gunzenhausen, inzwischen haben wir einen eigenen Online-Account bei Kiss.On. Unsere Termine machen wir derzeit noch von mal zu mal aus, der nächste ist am Mi, 26. Juni von 19:30 – 21 Uhr. Wenn auch du ein hochsensibles Kind hast, melde dich bei Kiss – wir freuen uns über neue Eltern, Großeltern, erwachsene Geschwister, Tanten oder Onkel.
COPD-Selbsthilfegruppe Schwabach
Als COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankungen) bezeichnet man eine Gruppe von chronischen Krankheiten der Lunge, die durch Atemnot, Husten und vermehrten Auswurf (AHA) gekennzeichnet sind. Im weiteren Verlauf stellen sich zunehmend Einschränkungen der Mobilität und dem damit einhergehenden Muskelschwund sowie weitere begleitende Erkrankungen ein. Das alles führt in vielen Fällen zum Abbau und Verlust der sozialen Strukturen und ist nicht selten mit psychischen Beeinträchtigungen verbunden. Die Auswirkungen der Erkrankungen auf die Psyche und die Lebensqualität sind bekannt und werden zunehmend thematisiert und untersucht. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation zufolge sind etwa 6,8 Millionen Menschen in Deutschland erkrankt.
Damit wir mit dieser Erkrankung und ihren Folgen nicht alleine sind, treffen wir uns regelmäßig alle zwei Wochen an einem Montag um 17 Uhr in Schwabach. Zusammen sind oder werden wir persönliche Expert*innen in eigener Sache, indem wir unser Wissen austauschen, unsere Ressourcen nutzen, neue Wege ausprobieren und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für die Alltagsbewältigung finden. Unsere Themen reichen von der Akzeptanz der Erkrankung bis hin zu Kenntnissen über medizinische Verfahren sowie medikamentösen Therapiemöglichkeiten und was sonst noch besprochen werden will. Dabei achten wir stets auf ein respektvolles Miteinander und auch der Humor kommt bei uns nicht zu kurz.
Neue Teilnehmer*innen sind jederzeit herzlich willkommen. Melden Sie sich einfach bei Kiss.
Quarterlifecrisis oder ist es schon ’ne Depression?
Die Generation der unendlichen Möglichkeiten – was eigentlich toll klingt, kann auch überfordernd sein. Die meisten zwischen Anfang 20 und Anfang 30 haben bereits einen Weg eingeschlagen, sei es privat oder beruflich. Plötzlich kommen Zweifel. „Ist das überhaupt das richtige, passt das zu mir?“ „Wer bin ich eigentlich?“ „Bin ich nur hier gelandet, weil es von mir erwartet wurde?“ „Verpasse ich etwas ganz tolles, spannendes, wenn ich einfach so weitermache?“ „Andere sind schon viel weiter, haben schon viel mehr erreicht“ sind nur Beispiele für Gedanken, die viele junge Erwachsene umtreibt. Gerade die Frage nach dem eigenen Sinn des Lebens oder das Gefühl, den Platz im Leben nicht so richtig zu finden, kann beängstigend sein. Manche finden neue Wege oder gehen mit Zuversicht den alten weiter. Manche aber haben das Gefühl in dieser Phase festzustecken, kommen aus dem Grübeln nicht mehr raus und das Leben erhält einen Grauschleier. In manchen Fällen entwickelt sich sogar eine Depression.
Um zu verstehen und zu fühlen, dass wir nicht alleine damit sind, haben wir eine Selbsthilfegruppe gestartet, die sich genau mit diesen Fragen beschäftigt.
Wir versuchen mit empathischem, wertfreiem Austausch und ganz viel Humor dieser Thematik zu begegnen. Wir teilen unsere Sorgen und tauschen Erfahrungen sowie Tipps aus.
Unsere Gruppe trifft sich 14-tägig, immer mittwochs von 18.30 bis 20.30 in Nürnberg. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen. Der Kontakt wird über Kiss hergestellt.
„Mama-Selbsthilfe in Ansbach“
Selbsthilfegruppe für Mütter von Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen
Wenn die Seele des eigenen Kindes leidet, stellen sich Mütter immer wieder die Frage: „Was habe ich falsch gemacht, warum ist mein Kind krank?“. Hilflosigkeit, Schuldgefühle, Scham und Hoffnungslosigkeit machen sich breit. Wenn dann auch noch finanzielle Sorgen oder schwierige Lebenskonstellationen hinzukommen, fühlen sich viele oft alleine und ziehen sich zurück. Wer spricht schon gerne darüber, dass das eigene Kind psychisch erkrankt ist.
Psychische Erkrankungen sind komplex und erfordern oft eine langfristige Behandlung. Es kann Rückschläge geben und deshalb ist es so wichtig, dass die Mütter und damit letztlich die ganze Familie unterstützt wird. Die Selbsthilfegruppe bietet den Müttern die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen auszutauschen, sich gegenseitig zu stärken und Informationen zu teilen.
Mit tatkräftiger Unterstützung von Kiss Ansbach, besonders durch Frau Kaufmann, konnten wir die Gruppe ins Leben rufen – ausschließlich für Mütter von Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen.
Regelmäßige Treffen, Vorträge von Fachleuten und ähnliche Aktivitäten können den betroffenen Müttern im Umgang mit der Erkrankung des Kindes helfen und ihnen vor allem das Gefühl geben, dass sie nicht alleine sind.
Seit März 2023 trifft sich die Gruppe jeden 2. Donnerstag im Monat bei Kiss Ansbach. Neue Mütter sind herzlich willkommen und können sich über Kiss anmelden.
Selbsthilfegruppe Gemeinsam Entspannen
Mein Name ist Liliana und ich habe letztes Jahr Yoga kennen gelernt und mich sofort verliebt. Ich wollte weiter und regelmäßig praktizieren, allerdings war ein Kurs für mich zu teuer. So bin ich auf die Idee gekommen, eine Selbsthilfegruppe bei Kiss zu initiieren. Das erste Treffen war Mitte Februar.
Im Moment sind wir eine kleine Gruppe von vier Leuten und treffen uns jeden Montag um 15 Uhr in der Nürnberger Kontaktstelle im Gruppenraum 1. Ich bringe meinen Laptop mit und wir üben circa 45 Minuten Yoga und meditieren danach noch 15 – 20 Minuten nach Youtube-Videos. Die letzte halbe Stunde nehmen wir uns Zeit für Rückmeldungen und die Planung der nächsten Woche.
Das vorrangige Ziel ist, zusammen zu entspannen. Und weil Yoga eine Lehre der Harmonie von Körper und Geist ist, geht es darum, sich von der Last des Alltags zu befreien. Eine regelmäßige Yogapraxis wirkt sich nachhaltig positiv aus und ermöglicht es, besser auf die eigenen inneren Ressourcen zugreifen zu können. Außerdem führt Meditation zu einem inneren Frieden und zu positiven Gedanken.
Wenn du Interesse an Entspannungsmethoden hast, bringe lockere Kleidung und eine Decke mit und sei dabei. Sport- oder Yoga-Kenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Fragen kannst du dich gerne an Kiss Nürnberg wenden.
Schöne Grüße Liliana
Selbsthilfegruppe für junge Darmerkrankte
Die Diagnose erschüttert, es folgen viele Gespräche und anschließend die medizinische Therapie. „Wenn man dann wieder zu Hause ist, steht der Kopf nicht mehr still“, berichtet die Gruppengründerin über die Zeit nach ihrer Darmkrebsbehandlung. „Während der medizinischen Behandlung ist man betreut und versorgt. Das Nachdenken beginnt erst hinterher.“ Besonders jüngere Betroffene sind mit vielen existenziellen Fragen bezüglich ihrer Zukunft konfrontiert.
Die neue Selbsthilfegruppe „Diagnose Darmkrebs“ richtet sich an Junge und Junggebliebene. Neben Gesprächen und gegenseitiger Unterstützung stehen gemeinsame Aktivitäten auf der Tagesordnung. Das erste Treffen fand im November 2022 in den Räumen von Kiss Ansbach, Bahnhofsplatz 8, statt. Neue Gruppenmitglieder sind jederzeit herzlich willkommen und können sich in der Kontaktstelle unter Tel. 0981 97 22 480 oder ansbach@kiss-mfr.de melden.
Freundinnen, Freunde und Eltern queerer Kids
Wer sind wir?
Wir sind eine Selbsthilfegruppe, die nun schon seit Ende der 80er Jahre für Eltern und andere Angehörige im Verein Fliederlich e.V., Queeres Zentrum Nürnberg, besteht.
Warum gibt es uns?
Besonders Eltern sind nach dem Coming Out ihres Kindes (egal welchen Alters) oft überfordert und suchen andere Menschen in ähnlicher Situation, um sich gegenseitig über so viele Fragen wie beispielsweise „Wie gehen wir mit dem Kopfschütteln der Nachbarn um, wenn der Sohn unter der Straßenlaterne seinen Freund küsst?“ oder „Wem erzählen wir, dass unsere Tochter nun ein Sohn ist?“ auszutauschen
Einfache Antworten gibt es nicht, aber wir suchen sie gemeinsam, denn wir wissen, dass von uns und unseren Reaktionen es auch ein Stück weit abhängt, ob die Gesellschaft irgendwann so tolerant und vielfältig ist, wie wir es uns für unsere Kinder wünschen.
Was tun wir?
Wir suchen Wege, wie wir den Kindern und Jugendlichen zeigen können, dass wir sie so lieben, wie sie sind. Wir geben uns gegenseitig Tipps, sprechen über eigene Sorgen, Ängste und Erfahrungen oder tauschen Adressen von Anlaufstellen aus. Wir versuchen zu trösten, haben Verständnis, hören einfach nur zu. So wird klar: keiner ist allein in dieser Situation.
Wie erreicht man uns?
Wir treffen uns immer am ersten Donnerstag im Monat bei Fliederlich in der Sandstr. 1 beim Plärrer (teilweise online/hybrid) oder im Sommer auch mal im Biergarten. Vor dem ersten Besuch bitte per Mail bei eltern@fliederlich.de anmelden. Weitere Infos zum queeren Leben in Franken hier.
Selbsthilfegruppe von Angehörige mit Demenz
Es ist ein Segen, nicht alleine zu sein. Wenn man die Freude mit anderen teilen kann, aber auch seinen Schmerz. Wenn jemand da ist, der mit Empathie zuhört und der weiß, wovon man spricht.
Dies war die Motivation, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen zu gründen. Denn ist ein*e nahe*r Angehörige*r betroffen, so muss man diese Erkenntnis für sich erst einmal akzeptieren und damit umgehen lernen. Es gilt, sich von seinem bisherigen Leben zu verabschieden und die Erinnerung an schönere Tage aufrechterhalten.
In unserer noch jungen Selbsthilfegruppe im Nürnberger Land können wir uns zwanglos und ohne Scheu treffen, uns austauschen und von den Erfahrungen anderer profitieren – in einem geschützten Raum. Man kann sein Herz ausschütten, das ist etwas ganz Wichtiges. Man möchte nicht immer die Familie oder Freund*innen mit den eigenen Sorgen behelligen, sondern sich mit jemandem austauschen, der genau weiß, wovon man spricht. Und das tut sehr gut!
Für die Zukunft planen wir unter anderem, zu wichtigen Fragen rund um die Krankheit eine kompetente Fachkraft einzuladen. Es gibt sehr viele Dinge, die man nicht alleine lösen kann, wo dringend Unterstützung gebraucht wird, so dass all die Fragen einen Raum finden.
Wir treffen uns vierzehntägig donnerstags, im Mehrgenerationenhaus in Röthenbach a. d. Pegnitz, Karlstrasse 5. Neue Betroffene und Interessierte sind herzlich willkommen. Wer in die Gruppe „hineinschnuppern“ möchte, kann sich jederzeit bei Kiss melden.
Online Selbsthilfegruppe „Long Covid – genesen, aber mit Spätfolgen“
Andreas Braune, Ansprechpartner der Selbsthilfegruppe Nürnberg und Nürnberger Land, beschreibt seine Gruppe eindrucksvoll in wenigen Sätzen:
„Keiner von uns möchte diese Gruppe brauchen und trotzdem freuen wir uns alle darüber, dass es sie gibt und wir ein Teil davon sein können. Wir sind eine heterogene Gruppe verschiedener Menschen, verschiedenen Alters, Geschlechtes, mit verschiedenen Interessen und verschiedenen Geschichten, die durch die Krankheit Long Covid verbunden sind.
Wir leben mit einer Krankheit, die unerforscht, überwältigend und oft auch unverstanden ist. Umso schöner ist es in einer Gruppe Gleichgesinnter Rat und Beistand zu finden. Sich mal nicht erklären zu müssen und zum Glück auch oft die Schwere der Krankheitslast mit etwas Humor aus den Augen verlieren zu können.
In unserer Gruppe teilen wir Erfahrungen, geben uns Halt, tauschen neue Informationen aus und diskutieren Therapiemöglichkeiten.
Die Krankheit kann uns die Gruppe zwar nicht nehmen, aber damit zu leben funktioniert mit dieser Gruppe sehr viel besser als alleine.“
Wer ebenfalls von Long Covid betroffen ist, kann sich gerne bei Kiss melden. Wir stellen den Kontakt zur Gruppe her.
Selbsthilfegruppe für von FASD-Betroffene
Ich erzähle viel, weil ich weiß, dass das hier im Raum bleibt. Meine wahren Freunde kann ich an einer Hand abzählen.“ Dominik, 26 Jahre, ist Mitglied der Selbsthilfegruppe für von FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) betroffene Menschen. Regelmäßig kommt er zu den Treffen, weil er hier Halt und Verständnis gefunden hat – gerade auch im Hinblick auf das, was die Herausforderungen im Alltag betrifft.
Für Anna, 19 Jahre, sind Freundschaften ebenso wichtig: „Es entstehen für mich Freundschaften. Ich kann mir hier Tipps von anderen holen. Ich bin nicht mehr allein.“
Als FASD wird die Krankheit bezeichnet, an denen Menschen leiden, deren Mütter in der Schwangerschaft zu viel Alkohol getrunken haben. Eine Krankheit, die zu 100 % vermeidbar gewesen wäre.
Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit oder Aggressionen, aber auch Empathie, Eloquenz und Fröhlichkeit zeichnen Betroffene aus. Auf den ersten Blick sieht man es ihnen nicht unbedingt an. Dies führt leider oft dazu, dass die Krankheit nicht diagnostiziert wird oder man ihnen Vergesslichkeit & Co. zum Vorwurf macht.
Mit der in diesem Jahr gegründeten Selbsthilfegruppe haben von FASD betroffene Menschen erstmals in der Region Erlangen/Fürth/Nürnberg eine Anlaufstelle gefunden, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Inzwischen besuchen fünf Personen regelmäßig die Treffen und es kommen immer neue Menschen hinzu.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir noch weitere von FASD betroffene Personen erreichen könnten – Ihr seid herzlich eingeladen! Wer zu der Selbsthilfegruppe dazu stößt, ist nicht mehr allein! So empfindet es auch Emil, 16 Jahre: „Man ist nicht allein, andere verstehen mich und ich werde so akzeptiert, wie ich bin.“
Die Gruppe trifft sich jeden 2. Samstag im Monat in den Räumen von Kiss Mittelfranken, Henkestraße 78, 91054 Erlangen. Bitte vorher bei Kiss anmelden!
Selbsthilfegruppe MCS/CFS Ansbach
Im Juni dieses Jahres entstand die Idee, eine Selbsthilfegruppe MCS/CFS (= Multiple Chemikalien Sensitivität/Chronisches Fatigue Syndrom) mit Unterstützung durch Kiss Ansbach zu gründen. Auslöser war ein Zeitungsartikel über landwirtschaftliche Pestizide, auf den mehrere MCS-Patienten in Leserbriefen reagierten. Dies ließ mich vermuten, dass es mehrere Betroffene in der Region geben müsse. Nach Rücksprache mit Kiss gab es bislang im Raum Ansbach keine Selbsthilfegruppe für diese beiden relativ unbekannten Umweltkrankheiten.
Über die Fränkische Landeszeitung wurden zwei Patienten mit den jeweiligen Krankheiten und ihrem Anliegen zur Gründung einer Selbsthilfegruppe näher vorgestellt. Daraufhin meldeten sich rund 15 Personen, die am gegenseitigen Austausch interessiert waren. Weil einige davon so krank sind, dass sie ihre Wohnung kaum mehr verlassen können, wurde nach eingehender Beratung beschlossen, eine Online-Gruppe zu gründen. Kiss Ansbach übernahm dankenswerterweise die technische Grundausstattung, so dass die Gruppe erstmals am letzten Tag im Juni 2021 mit sechs Personen an den Start ging.
Bei der zweiten Zusammenkunft waren es schon acht Personen; ein weiterer Zuwachs ist in Aussicht. Die Erfahrungen aus den ersten Zusammenkünften waren durchweg positiv. Manche Teilnehmer*innen waren wirklich überwältigt von dieser neuen Möglichkeit, weil sie sich bisher mit ihrer Krankheit sehr alleingelassen gefühlt haben. Inzwischen wächst und gedeiht die Gruppe und es werden immer mehr wichtige Themen angesprochen, über die lebhaft diskutiert wird. Bislang ist es ein voller Erfolg. Wer Interesse an der Gruppe hat, kann sich gerne an Kiss vor Ort wenden. (Heinz Meyer, Initiator der Initiative)