„Ich erzähle viel, weil ich weiß, dass das hier im Raum bleibt. Meine wahren Freunde kann ich an einer Hand abzählen.“ Dominik, 26 Jahre, ist Mitglied der Selbsthilfegruppe für von FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) betroffene Menschen. Regelmäßig kommt er zu den Treffen, weil er hier Halt und Verständnis gefunden hat – gerade auch im Hinblick auf das, was die Herausforderungen im Alltag betrifft.
Für Anna, 19 Jahre, sind Freundschaften ebenso wichtig: „Es entstehen für mich Freundschaften. Ich kann mir hier Tipps von anderen holen. Ich bin nicht mehr allein.“
Als FASD wird die Krankheit bezeichnet, an denen Menschen leiden, deren Mütter in der Schwangerschaft zu viel Alkohol getrunken haben. Eine Krankheit, die zu 100 % vermeidbar gewesen wäre.
Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit oder Aggressionen, aber auch Empathie, Eloquenz und Fröhlichkeit zeichnen Betroffene aus. Auf den ersten Blick sieht man es ihnen nicht unbedingt an. Dies führt leider oft dazu, dass die Krankheit nicht diagnostiziert wird oder man ihnen Vergesslichkeit & Co. zum Vorwurf macht.
Mit der in diesem Jahr gegründeten Selbsthilfegruppe haben von FASD betroffene Menschen erstmals in der Region Erlangen/Fürth/Nürnberg eine Anlaufstelle gefunden, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Inzwischen besuchen fünf Personen regelmäßig die Treffen und es kommen immer neue Menschen hinzu.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir noch weitere von FASD betroffene Personen erreichen könnten – Ihr seid herzlich eingeladen! Wer zu der Selbsthilfegruppe dazu stößt, ist nicht mehr allein! So empfindet es auch Emil, 16 Jahre: „Man ist nicht allein, andere verstehen mich und ich werde so akzeptiert, wie ich bin.“
Die Gruppe trifft sich jeden 2. Samstag im Monat in den Räumen von Kiss Mittelfranken, Henkestraße 78, 91054 Erlangen. Bitte vorher bei Kiss anmelden!