Kiss zeigt Gesicht – Wir kommen in die Gruppen!

Seit Kurzem ist unser neues Angebot „Kiss zeigt Gesicht“ im Großraum Nürnberg erfolgreich angelaufen – und der Start hätte kaum besser verlaufen können: Zehn Gruppen haben wir bereits besucht, um unser Angebot und unsere Unterstützungsmöglichkeiten persönlich vorzustellen.

Hintergrund des Projekts ist ein bekanntes Phänomen: In vielen Fällen besteht seitens Kiss ein guter Kontakt zu ein oder zwei Ansprechpersonen aus der Gruppe – die übrigen Teilnehmenden bleiben hingegen häufig unbekannt. Umgekehrt wissen auch viele Gruppenmitglieder wenig über die Arbeit von Kiss, obwohl sich unser umfangreiches Angebot an alle Personen innerhalb der Gruppen richtet.

Mit „Kiss zeigt Gesicht“ möchten wir diesen Zustand ändern. Ziel des Angebots ist es, mit allen Menschen in den Gruppen direkt in Kontakt zu treten, die Arbeit von Kiss vorzustellen und ins Gespräch zu kommen – niedrigschwellig, auf Augenhöhe und gerne im Rahmen eines regulären Gruppentreffens.

Die Resonanz auf unsere Besuche war bisher durchweg positiv – viele Gruppen zeigten sich interessiert, überrascht über die Angebotsvielfalt und erfreut über die persönliche Begegnung.

Auch Ihre Gruppe kann dabei sein

Das Angebot richtet sich an alle Selbsthilfegruppen in Nürnberg, in Stadt und Landkreis Fürth sowie im Nürnberger Land. Wenn Sie Interesse daran haben, dass auch Ihre Gruppe Besuch von Kiss erhält, melden Sie sich gerne bei uns unter nuernberg@kiss-mfr.de oder nuernberger-land@kiss.de . Ein Besuch dauert etwa 30 Minuten und kann ganz flexibel gestaltet werden – mit einem allgemeinen Überblick oder auf Wunsch auch mit thematischen Schwerpunkten.

Wir freuen uns darauf, Sie und Ihre Gruppe kennenzulernen – persönlich, direkt und mit dem Ziel, die Selbsthilfe gemeinsam noch sichtbarer und wirksamer zu machen.

 

Selbsthilfeaktive besuchen den Nürnberger Weltacker

1,5 Milliarden Hektar Ackerfläche gibt es auf der Erde. Umgerechnet stehen jedem Erdenbürger damit 2000 m2 zur Verfügung – zumindest in der Theorie. Auf dieser Fläche müsste also alles angebaut werden, was wir zum Leben brauchen: Von Getreide über Obst bis hin zum Futter für die Nutztiere und Baumwolle für unsere Kleidung.

In der Theorie wäre das alles machbar, doch man ahnt es schon: Die Realität sieht etwas anders aus. Das Projekt „Weltacker Nürnberg“ versucht diese Wirklichkeit darzustellen. Auf 2000 m2 wachsen eine Vielzahl von Ackerkulturen, und zwar in dem proportionellen Größenverhältnis wie diese Pflanzen auf der Erde angebaut werden – anschaulich in Szene gesetzt mit Infotafeln zur Erklärung.

Für alle Bewerber*innen, die bei der letzten Verleihung des mittelfränkischen Selbsthilfepreises leer ausgingen, konnten wir Ende Juni eine Führung auf dem „Weltacker“ organisieren.

Eine gute Stunde erhielten die Selbsthilfeaktiven spannende Einblicke durch eine Mitarbeiterin des Projekts. Viele der Maßstäbe wurden so besonders greifbar, zum Beispiel die schieren Ausmaße von Weizen, Reis und Mais im Vergleich zu anderen Getreidearten. Einige der Teilnehmenden reflektierten immer wieder auch ihr eigenes Konsumverhalten und tauschten sich darüber aus.

Letztlich können wir einen Besuch auf dem Weltacker nur empfehlen, auch ohne eine Führung, denn das Gelände kann jederzeit kostenfrei besichtigt werden. Unser Fazit: Ein Gespür für nachhaltigen Ressourcenverbrauch zu bekommen ist in jedem Alter sinnvoll – der Nürnberger „Weltacker“ schafft dafür eine eindrucksvolle Kulisse zum Anschauen und Anfassen.

50 Jahre gelebte Solidarität – Jubiläum der Selbsthilfegruppe Kehlkopfoperierte Nürnberg

Am 26.07.2025 feierte die Selbsthilfegruppe der Kehlkopfoperierten Nürnberg ihr 50-jähriges Bestehen – ein beeindruckendes Jubiläum, das im Kreise von Mitgliedern, Wegbegleiter*innen und Unterstützer*innen im Nürnberger Restaurant Bratwurst Röslein begangen wurde.

In einer warmherzigen und wertschätzenden Atmosphäre blickte die Gruppe auf fünf Jahrzehnte gelebte Selbsthilfe zurück. Die Gruppe engagiert sich seit 1974 mit großem Einsatz für Menschen, die nach einer Kehlkopfoperation vor neuen Herausforderungen stehen. Besonders hervorzuheben ist der langjährige Klinik-Besuchsdienst: Mitglieder der Gruppe besuchen regelmäßig frisch Operierte, spenden Trost, machen Mut und geben ihre Erfahrungen weiter – ein unschätzbarer Beitrag zur Nachsorge und psychosozialen Unterstützung.

Zu den Gratulant*innen zählte auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, der in seinem Grußwort die große Bedeutung der gemeinschaftlichen Selbsthilfe in der Gesundheitsversorgung betonte und der Gruppe für ihr langjähriges Engagement dankte. Auch viele weitere geladene Gäste aus dem Gesundheitswesen, der Selbsthilfelandschaft und dem sozialen Bereich übermittelten ihre Anerkennung und Glückwünsche.

Die Leiterin der Selbsthilfekontaktstelle Kiss Nürnberg-Fürth-Erlangen, Marion Krieg,  überbrachte ebenfalls persönliche Grußworte und würdigte die Gruppe als einen wichtigen Baustein im Netzwerk der gemeinschaftlichen Selbsthilfe in der Region Mittelfranken.

Neben festlichen Worten und Dankesreden bot die Feier auch Raum für persönliche Gespräche, Erinnerungen und Ausblicke auf die Zukunft. Es wurde deutlich: Die Gruppe ist nicht nur eine Anlaufstelle für Betroffene und deren Angehörige, sondern auch ein Ort echter Gemeinschaft, Stärke und Hoffnung.

Wir gratulieren herzlich zum 50-jährigen Bestehen und Danken für dieses äußerst wertvolle Engagement!

Selbsthilfeförderung für Mittelfranken: aktuelle Infos und Termine

Beratung und Unterstützung für Antragstellende am Runden Tisch Mittefranken

Die Geschäftsstelle Runder Tisch Mittelfranken berät und unterstützt gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen bei der Antragsstellung von Fördermitteln nach §20h SGB V.

Selbsthilfegruppen, die bisher noch keine Förderung in Anspruch genommen haben, sollten vorab eine Erstberatung mit uns vereinbaren. Aber auch für Gruppen, die schon seit vielen Jahren finanziell gefördert werden, sind wir gerne da.

Beratungen und Einzelgespräche finden bei uns wahlweise telefonisch, persönlich oder online (mit/ohne Video) statt. 

Termine der Informationsveranstaltung Runden Tisch Mittelfranken für die Förderung nach § 20H SGB V für das Jahr 2026

Wie jedes Jahr finden ab Herbst 2025 wieder passgenaue Informationsveranstaltungen zur Antragstellung und Abrechnung der Selbsthilfeförderung an unseren verschiedenen Standorten und online statt.

Auch den Workshop „Keine Angst vor Förderanträgen nach §20h SGB V“ bieten wir Ende November 2025 erneut an. Hier können alle Fragen rund um den Verwendungsnachweis geklärt werden. 

Die genauen Termine und Angebote finden Sie auf den Seminarflyern von Kiss Mittelfranken und auf unserer Homepage. Melden Sie sich bitte bis spätestens eine Woche vor der jeweiligen Veranstaltung verbindlich an.

Kontaktieren Sie dazu eine unserer Kontaktstellen in Mittelfranken, oder schreiben Sie eine E-Mail an: shg-foerderung@kiss-mfr.de 

Neue Beirätinnen am Runden Tisch Mittelfranken

Seit dem Förderjahr 2025 begrüßen wir am Runden Tisch Mittelfranken eine neue Beirätin von der AOK Bayern, Direktion Mittelfranken sowie eine weitere neue Beirätin von der Barmer Nürnberg. Unsere Selbsthilfevertreter*innen lernten die beiden engagierten Frauen bei der Vergabesitzung im Mai kennen. Wir freuen uns auch zukünftig auf einen aktiven Austausch und ein konstruktives Miteinander im Gremium.

Hohe Förderung für Selbsthilfegruppen Mittelfranken

Der Runde Tisch Mittelfranken konnte in diesem Jahr 712.569 Euro an 275 Selbsthilfegruppen und für 23 Projekte ausschütten. Der Förderpool der Gemeinschaft des Runden Tisch Mittelfranken setzt sich aus der Beteiligung der gesetzlichen Krankenkassen (dazu gehören AOK, BKKs, IKK Classic, Knappschaft, SVLFG und VDEK) in Höhe von 707.569 Euro, sowie der Stadt Nürnberg in Höhe von 5.000 Euro zusammen. Die Aufgaben und Tätigkeiten der gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen werden mittels der allgemeinen Förderung und der Projektförderung bezuschusst. ***

*** Die genannten Zahlen für 2025 sind noch nicht abschließend. Selbsthilfegruppen, die sich nach dem Antragsschluss 15.02. gründen, können bis zum 31.10. einen Antrag auf Selbsthilfeförderung für das aktuelle Förderjahr am Runden Tisch Mittelfranken stellen.

Mitgliederversammlung – außerordentlich und äußerst konstruktiv

Knapp 30 Mitglieder diskutierten am 15. Juli bei der außerordentliche. Mitgliederversammlung intensiv über eine geplante Satzungsänderung des Vereins „Selbsthilfekontaktstellen Kiss Mittelfranken“.

Hintergrund für die Satzungsänderung sind Umstrukturierungen im Verein, um Kiss Mittelfranken als kleines Unternehmen auf eine solide Grundlage zu stellen. Ab dem Jahr 2026 soll ein hauptamtlicher Vorstand dem Verein vorstehen, da für einen ehrenamtlichen Vorstand bei dem steigenden Haushaltsvolumen die Verantwortung zu groß wird.

Statt des ehrenamtlichen Vorstands wird es in Zukunft einen ehrenamtlichen Beirat geben, der von der Mitgliederversammlung gewählt wird und den geschäftsführenden Vorstand in seiner Arbeit begleitet.

Viele Details wurden besprochen, Vorschläge zu weiteren Veränderungen aufgenommen und Stimmungsbilder abgefragt, um zu klären, in welche Richtung es gehen soll.

Es war eine sehr konstruktive Runde, die notwendiges Wissen über Vereinsrecht zusammengetragen hat. Nun kann die neue Satzung abschließend fertiggestellt werden. In der regulären Mitgliederversammlung am 11. November wird über die Satzungsänderung und die Übergangsregelung abgestimmt. Die Einladung erfolgt spätestens im Oktober.

Und dann ist der Weg für einen neuen geschäftsführenden Vorstand frei.

 

Geteilte Verantwortung lohnt sich!

Der Selbsthilfefachtag „Sucht und Gesundheit“ am 11. Juli in Kempten brachte 75 engagierte Teilnehmende aus ganz Bayern zusammen. Nach Grußworten des Oberbürgermeisters der Stadt Kempten, des Gesundheitsreferenten der Stadt Augsburg und einem digitalen Grußwort der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach, konnte pünktlich in den Tag gestartet werden.

Beim interaktiven Vortrag „Verantwortung teilen – Gruppe aktivieren“ stellte Theresa Keidel, Geschäftsführerin der Selbsthilfekoordination Bayern, Ideen und wissenschaftliche Erkenntnisse vor, wie geteilte Verantwortung wirkt und wie in Selbsthilfegruppen Demokratie erlebbar ist. „Denn Verantwortung zu teilen, ist kurzfristig mehr, aber langfristig weniger Arbeit“, so die Referentin. Ihre Aussagen diskutierten 50 Selbsthilfeaktive gemeinsam mit 25 Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen in Murmelgruppen und kamen meist zu einem ähnlichen Schluss: wenn viele Menschen in einer Gruppe aktiv sind, kann sich Gemeinschaftssinn und Schwarmintelligenz entwickeln, so die Einschätzung.

Nach diesem Vortrag wurden die Teilnehmenden von Klaus Grothe-Bortlik vom Vorstand SeKo Bayern e.V. und Cornelia Beyrer von der Selbsthilfekontaktstelle Kempten/Allgäu eingeladen, nach der Methode Barcamp eigene Themen einzubringen. Diese Großgruppenmethode schafft Raum für offenen Austausch und gemeinsames Arbeiten an selbstgewählten Schwerpunkten. Jede*r war eingeladen, sich mit eigenen Beiträgen aktiv in einer Austauschrunde einzubringen und wurde so vom Teilnehmenden zum Teilgebenden.

Sehr schnell wurden spannende Themen vorgestellt, die in neun Austauschrunden bearbeitet wurden. Beispielsweise fanden Arbeitsgruppen zu Schlafstörungen und Schlafhygiene, zur wertschätzenden Unterstützung in der Selbsthilfe und zu Social-Media statt. Ideen und Projekte wie eine Landkarte für Inklusion oder eine themenübergreifende Angehörigengruppe wurden diskutiert. Dabei wurde Mut gemacht, neue und interessante Wege einzuschlagen.

Bei der Abschlussrunde unter der Moderation von Dr. Beate Erbas, Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen (BAS), Bettina Lange, Koordinierungsstelle der bayerischen Suchthilfe (KBS) und Christina Flurschütz, SeKo Bayern wurde ein sehr positives Gesamtergebnis gezogen. Gerade weil die Austauschrunden so offen waren, konnte aktuell und an den Bedürfnissen der Teilnehmenden diskutiert werden. Alle fuhren beschwingt und mit vielen neuen Ideen nach Hause. Dazu trugen nicht nur die inspirierenden Inhalte bei, sondern auch der strahlende Sonnenschein in Kempten und die angenehme Atmosphäre des Tagungshauses.

Der Selbsthilfefachtag „Sucht und Gesundheit“ findet seit 2010 jährlich statt und hat zum Ziel Selbsthilfegruppen und Fachkräften zu vernetzen und zum Austausch anzuregen.

Der Fachtag in Kempten wurde von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention und durch Eigenmittel finanziert. Kooperationspartner waren außerdem die Selbsthilfe-Kontaktstelle Kempten/Allgäu, die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen (BAS), sowie die Koordinierungsstelle der bayerischen Suchthilfe (KBS).

Hauptveranstalter war der Selbsthilfekontaktstellen e.V. mit Sitz in Würzburg, der gemeinsam mit seinen 35 Einrichtungen regional vor Ort Selbsthilfe in Bayern unterstützt. Es gibt zu 1.400 Themen ca. 11 000 aktive Selbsthilfegruppen in Bayern. Weiter Informationen über www.seko-bayern.de.

Kiss Ansbach ist endlich barrierefrei – unsere neue Eingangstür ist da!

Manche Wege sind länger – aber umso schöner ist es, wenn man ans Ziel kommt. Nach drei Jahren am Bahnhofsplatz in Ansbach freuen wir uns riesig: Wir haben nun eine barrierefreie Eingangstür!

Damit ist Kiss Ansbach endlich für alle Menschen zugänglich – unabhängig davon, ob sie mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen unterwegs sind. Die neue Tür öffnet sich automatisch und erleichtert den Zugang spürbar. Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Inklusion und Teilhabe!

Manchmal stehen wir selbst noch staunend davor – öffnen die Tür mit dem Schlüssel, und sie schwingt wie von Zauberhand auf.

Ein herzliches Dankeschön gilt der Aktion Mensch, der Sparkassenstiftung Stadt und Landkreis Ansbach und der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen, die dieses Projekt mit ihrer finanziellen Unterstützung möglich gemacht haben.

Wir freuen uns über diese bauliche Veränderung – und noch mehr über die Menschen, die jetzt einfacher den Weg zu uns finden. Kommen Sie gerne vorbei und überzeugen Sie sich selbst. Das

Mein Weg in die Selbsthilfe – Teil 5

Seit dem zweiten Gruppentreffen ist etwas ganz Wichtiges passiert: Wir wachsen immer mehr zusammen. Sowohl in den Gesprächen als auch im Umgang miteinander. Es fühlt sich immer mehr wie „unsere“ Gruppe an.

Beim dritten Treffen haben wir dann zum ersten Mal darüber gesprochen, wie wir die Gruppe gemeinsam gestalten möchten. Es kam der Vorschlag auf, feste Absprachen zu treffen: Machen wir nach einer Stunde eine Pause? Gibt es eine Reihenfolge beim Sprechen? Und wollen wir ein paar Grundregeln festhalten, z. B. zum Thema Schweigepflicht oder Umgang miteinander?

Ich war erleichtert, dass diese Fragen nicht nur mir im Kopf herumgingen. Gemeinsam haben wir dann eine Liste aufgestellt. Eine Person hat alles aufgeschrieben, und wir haben beschlossen, beim nächsten Mal nochmals draufzuschauen und eventuell etwas zu ergänzen. Wir waren uns einig: Die Gruppe soll ein geschützter Ort sein, an dem jede*r sagen kann, was sie oder ihn bewegt – ohne Druck, ohne Urteil.

Was mich besonders gefreut hat: Wir haben auch bereits kleine Aufgaben verteilt. Eine Person übernimmt das nächste Mal das Teekochen, jemand anders kümmert sich um den Schlüssel für den Raum. Es ist schön zu sehen, wie Verantwortung geteilt wird, weil alle ein Interesse daran haben, dass die Gruppe funktioniert.

Beim Abschied meinte eine Teilnehmerin: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal gerne zu so einer Gruppe gehe.“ Das hat mich berührt – weil es mir ja ganz genauso ging, als ich ganz am Anfang stand.

Ich bin gespannt, wie sich alles weiterentwickelt. Aber jetzt weiß ich: Wir sind auf einem guten Weg – gemeinsam.

 

Selbsthilfegruppe „Leben nach Sepsis“

Mein Name ist Cornelia Sichermann, selbst betroffen von Sepsis und im Vorstand der Deutschen Sepsishilfe e.V. Ich bin seit meinem septischen Schock 2022 unter anderem mehrfachamputiert und wohne hier in Mittelfranken. Da ich durch mein Ehrenamt sehr viel Kontakt zu Betroffenen, Angehörigen und Hinterbliebenen habe, kam ich zu dem Entschluss, mit Hilfe von Kiss eine Online-Selbsthilfegruppe zu gründen. Diese Gruppe soll vor allem für den Austausch untereinander sein. Denn nach einer überstandenen/überlebten Sepsis, ist es meist nicht mehr so, wie es vorher war. Man wird aus dem Krankenhaus entlassen und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich habe bewusst ein Online-Treffen gewählt, da es barrierefrei und für jeden zugänglich ist.  Wir treffen uns einmal im Monat. Den Zugang zum Treffen erhalten Sie, wenn Sie uns eine E-Mail schreiben: mittelfranken@sepsis-hilfe.com.

Was ist denn überhaupt Sepsis?
Eine Sepsis ist eine lebensbedrohliche Reaktion des Körpers auf eine Infektion und die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Sie tritt auf, wenn das Immunsystem überreagiert und beginnt, eigenes Gewebe und eigene Organe zu schädigen. Es ist nicht die Infektion selbst, sondern die Folge einer Infektion, bei der sich eine Entzündungsreaktion im ganzen Körper ausbreitet. Mögliche Ursachen gibt es viele wie z.B. eine Lungenentzündung, Harnwegsinfektionen, Infektion der Bauchorgane (zum Beispiel Blinddarm), Wund- oder Hautinfektion… – also immer dann, wenn Bakterien, Viren oder Pilze und/oder Parasiten in den Blutkreislauf gelangen und systemische Entzündungsreaktionen auslösen.  

1. Bundesweiter Selbsthilfetag – wir sind dabei!

Am 16. September 2025 von 12:30 – 17 Uhr setzen wir auf dem Nürnberger Kornmarkt ein sichtbares Zeichen für die Bedeutung und Wirksamkeit der gemeinschaftlichen Selbsthilfe. Neben Infoständen von Selbsthilfegruppen und kleineren Mitmachaktionen wagen wir uns an einen Flashmob in Form eines großen Stuhlkreises, der um 16 Uhr mitten auf dem Kornmarkt entsteht. Alle Teilnehmenden bringen einen eigenen Stuhl mit – je bunter und unterschiedlicher, desto besser! Ziel ist es, die Vielfalt der Selbsthilfe sichtbar zu machen – gemeinsam und mit einem starken, öffentlichen Bild. Im Stuhlkreis erwartet Sie ein kurzes Programm:

  • Begrüßung durch den Bezirkstagspräsidenten Peter Daniel Forster und der Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg Britta Walthelm
  • Kurzbeiträge: „Was bedeutet Selbsthilfe für mich?“
  • Lesungen aus dem Selbsthilfe-Magazin (z. B. Haikus, Gedichte)

Wir freuen uns auf viele Teilnehmende und sind gespannt auf die Auswahl der unterschiedlichen mitgebrachten Stühle!