Selbsthilfe trifft Bezirk

oder
Was Sie schon immer über die Selbsthilfegruppen wissen wollten

Die einen kommen aus der Politik, die anderen engagieren sich in Selbsthilfegruppen und für ihr Thema – da liegen doch Welten dazwischen! Könnte man meinen…


Der Satz könnte jedoch auch ganz anders lauten: beide engagieren sich zusammen mit anderen (in der Partei/im Bezirkstag oder in der Selbsthilfegruppe) für bestimmte Belange und haben das Ziel im Auge, dass es einer bestimmten Bevölkerungsgruppe besser gehen möge.
Auf der Basis lässt es sich gut auf Augenhöhe austauschen. 17 Selbsthilfeaktive, 4 Bezirksrät*innen und 6 Kolleg*innen von Kiss Mittelfranken trafen sich am 9. November in den neuen Räumen von Kiss Ansbach, um sich im „World-Café“ in kleinen, moderierten Tischrunden über das Geschehen in der Selbsthilfe und die Arbeit im Bezirkstag zu unterhalten.

Hier ein paar Fragen, die debattiert wurden: „Was hat mich motiviert, mich in der Selbsthilfegruppe / in der Politik zu engagieren?“, „Welche Bedeutung hat die Selbsthilfe für die Gesellschaft?“, „Brauchen die Selbsthilfegruppen mehr Unterstützung von der Politik?“, „Sollte die Selbsthilfe sichtbarer werden?“ und vieles mehr. Die Gespräche waren so intensiv, dass die Zeit für die thematischen Tischgespräche kaum ausreichte. Sogar bei der Stärkung am Büffet brach der Gesprächsfaden nicht ab.

Ein wesentliches Fazit war: Diese Form des Austauschs in kleinen Tischrunden hat alle bereichert – die Selbsthilfeaktiven, die Bezirksrät*innen und die Hauptamtlichen von Kiss. Wie immer wurde die Vielfalt der Selbsthilfe spürbar – es gibt kein einheitliches Konzept.
Die einen wünschen sich mehr Wertschätzung von der Politik, die anderen sehen ganz konkrete Bedarfe in der Gesundheitspolitik und alle gemeinsam heben die gesellschaftliche Bedeutung der Selbsthilfe hervor. Das außergewöhnliche Engagement und die thematische Expertise einer jeden Selbsthilfegruppe haben schon viele Gesundheitsthemen voran gebracht und zu einer verbesserten Versorgung der Betroffenen geführt. Und nicht vergessen werden darf die Auswirkung der gemeinschaftlichen Selbsthilfe: sie wirkt der Vereinsamung entgegen und fördert die Strukturen für ein demokratisches Miteinander.