So sieht es in einer Fotofabrik aus

Am 09. Juli 2022 war es endlich soweit. Die Fotofabrik galt es mit Leben zu füllen.
An dem Workshop-Tag wollten wir zusammen mit Selbsthilfeaktiven unter unserem Jahresmotto Zusammenkunft gemeinsam Fotos für die Öffentlichkeitsarbeit von Kiss Mittelfranken produzieren. Selbsthilfeaktive aus ganz Mittelfranken hatten sich dafür angemeldet. 
Wir vier Kiss-Kolleginnen reisten früh morgens mit Equipment, fotogenen Hintergründen und verschiedensten Materialien nach Roth, um die dortige Kontaktstelle in eine kreative Oase – eben in eine Fotofabrik – zu verwandeln. Die übers ganze Haus verteilten Arbeitsplätze konnten je nach Belieben draußen oder drinnen eingenommen werden. Alle Materialien, die sich für ein Foto-Motiv oder als Hintergrund eigneten, wurden zu einem großen Fundus zusammengetragen. Dieser wuchs um ein Beträchtliches durch die mitgebrachten Motive der Teilnehmenden. Bei allen war Vorfreude und Spannung zu spüren. Der gemeinsame Tag startete mit der Vermittlung fotografischer Grundlagen. Um die Theorie plastischer werden zu lassen, gab es eine kleine Fotoecke mit digitaler Spiegelreflexkamera, deren Live-Bild als Powerpoint auf die Wand übertragen wurde. So konnten die Teilnehmenden mitverfolgen, wie verschiedene Merkmale und Einflussgrößen sich beim Fotografieren auswirken: Gestalterisches Wissen wie Motivsetzung, Bildaufbau, Linienführung, Lichtsetzung, aber auch kameratechnische Merkmale wie Brennweite, Belichtungszeit, Blende und ISO-Empfindlichkeit wurden in den Grundzügen vorgeführt. Nach der theoretischen Wissensvermittlung warteten die kreativen Energien nur noch darauf, frei gelassen zu werden und das gerade Gelernte in der Praxis auszuprobieren. Ein paar Vorgaben zur Bildgestaltung dienten dazu, um Fotos mit gemeinsamen Merkmalen bzw. eine gemeinsame Richtung für die Öffentlichkeitsarbeit entstehen zu lassen.

Und dann ging es auch schon los: Motive wurden ausgesucht, verschiedene Bildaufbauten probiert, aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschaut und Vertrauen geschaffen, um bisher unbekannte andere Kameragrößen – wie die Blende – auszuprobieren. In einer fulminanten fotografischen Ideenvielfalt wurden Begriffe aus der Gemeinschaftlichen Selbsthilfe und aus der Selbsthilfeunterstützungsarbeit mit den unterschiedlichsten Materialien als Wort selbst oder in einer symbolischen Bildsprache mit der Kamera festgehalten. Letztendlich war die Fotofabrik dann genau das, was sie sein sollte. Eine Zusammenkunft, bei der sich Selbsthilfeaktive nach der langen Zeit der Kontaktbeschränkungen endlich wieder einmal persönlich begegnen konnten und Fotos mit uns produzierten, die unsere Möglichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit erweitern.

Alle  Teilnehmenden haben sich eine Wiederholung gewünscht!