sind seit nunmehr zweieinhalb Jahren acht Frauen und Männer in Mittelfranken, die den Start einer Selbsthilfegruppe erleichtern. Behutsam unterstützen sie den Ablauf der Gruppentreffen in der Startphase ohne Bevormundung, bis die Gruppe stabil zueinander gefunden hat und alleine „laufen“ kann.
Dabei behalten sie als ModeratorInnen den Überblick über die Struktur der Gruppentreffen ohne in die inhaltliche Arbeit der Gruppen einzutauchen. Die Einsätze in den Gruppen werden sorgfältig und individuell abgestimmt.
In ihrem Engagement sind sie ehrenamtliche MitarbeiterInnen unserer fünf Kiss Kontaktstellen. Eine mehrtägige, fachliche Schulung zu Beginn, regelmäßige Austauschtreffen miteinander und ein enger Kontakt zu Kiss vor Ort gewährleisten eine qualifizierte Zusammenarbeit.
Die erste Zeit ihres Engagements war noch von Unsicherheiten geprägt und erst allmählich reifte die Erkenntnis, dass es keine Pauschallösungen gibt und solche auch nicht gebraucht werden. Die Ermutigung: „Wenn Du unsicher wirst, halt’ Dich zurück und schau’ eine Weile ruhig zu.“ kann allen Beteiligten zu der Erfahrung verhelfen, dass die Gruppe ihren eigenen Weg findet. Genau das bestätigen viele Statements unserer mittlerweile erfahreneren „In-Gang-SetzerInnen“ (IGS): „Ich habe mit der Zeit auch von den Gruppenmitgliedern gelernt, dass es ein breites Spektrum an Problemlösungen gibt.“ „Ich habe gemerkt, dass Gelassenheit oft hilft.“ „Es macht mir Freude, zu erleben, wie Menschen zueinander finden und sich etwas geben können.“ Heute sind sie in unserer Selbsthilfe- Unterstützungsarbeit nicht mehr weg zu denken.
Ihr Einsatz eröffnet darüber hinaus neue Möglichkeiten der Gruppengründung, wenn keinE InitiatorIn vorhanden ist, aber der Bedarf nach einer neuen Gruppe offensichtlich ist.
Der tendenziell reaktive Ansatz, nicht nur der Kontaktstellen, kommt angesichts des Wandels der Selbsthilfe an seine Grenzen; es geht nun – stärker als bisher – darum, Selbsthilfe auf den Weg zu bringen und „Anstöße“ zur Selbsthilfe zu geben.
Vor kurzem ist auch die Schulung der Ehrenamtlichen mit Migrationshintergrund beendet und somit steht nun die Aktivierung zur Selbsthilfe durch Migrantische In-Gang-SetzerInnen (MIGS) in den Startlöchern.
Die MIGS stellen sich der Herausforderung, gute Rahmenbedingungen und einen leichteren Zugang zur Selbsthilfe für Menschen mit Migrationshintergrund zu schaffen.
• Kiss Projekt- Ansprechpartnerin für IGS: Brigitte Bakalov
• Kiss Projekt- Ansprechpartnerin für MIGS: Sujata Sharma und Darja Schneider
Für die Schulungen der In-Gang-SetzerInnen ist Projektträger der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW. Finanziert von mehreren Betriebskrankenkassen und ihrem BKK Dachverband.